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Unterzeichnung erwartet: BNetzA kürzt Volumen auch bei laufender Wind an Land-Ausschreibung

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Bonn - Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat bei der derzeit laufenden Wind an Land-Ausschreibung mit Gebotstermin 01. August 2024 wieder das Ausschreibungsvolumen gekürzt.

Es ist bereits das dritte Mal in diesem Jahr, dass die Regulierungsbehörde das zur Verfügung stehende Ausschreibungsvolumen im Bereich Windenergie an Land gekürzt. Ursprünglich ausgeschrieben war eine Leistung von 4.093,6 MW. Gemäß § 28 Abs. 6 EEG 2023 hat die BNetzA das Ausschreibungsvolumen zum 1. August 2024 jetzt aber auf 2.708,9 MW reduziert.

Die ersten beiden Ausschreibungsrunden des Jahres waren leicht unterzeichnet. Gründe dafür sieht der Bundesverband Windenergie (BWE) unter anderem in Verzögerungen in der Lieferkette für bestimmte Komponenten. Hier sind aus BWE-Sicht insbesondere Umspannwerke zu nennen. Deren Lieferzeiten lägen aktuell bei rund 18 Monaten und seien damit so lange, dass auch ein rechtzeitig begonnenes Bauprojekt nicht vor Ablauf der Pönalefrist realisiert werden könne.

Als weiterer Grund für die Zurückhaltung in der Ausschreibung treten nach Einschätzung des BWE die noch immer unzureichenden Netzanschlusskapazitäten hinzu. Fehlende Zusagen für den Netzanschluss verhinderten, dass mit der Projektrealisierung begonnen werde. In diesem Zusammenhang weist der Verband auf eine Studie des Bundesverbandes Erneuerbare Energien (BNE) aus dem April hin, der darin aufgezeigt hat, dass durch die gezielte Überbauung von Netzverknüpfungspunkten die schon bestehende Netzinfrastruktur deutlich effizienter genutzt werden kann.

„Die erneute Reduzierung des Ausschreibungsvolumens für die Ausschreibungsrunde mit Stichtag am 1. August sendet das falsche Signal. Es stehen aktuell Genehmigungen mit einem Gesamtvolumen von rund 5.600 MW zur Verfügung, die sich an der Ausschreibungsrunde beteiligen könnten“, kritisiert BWE-Präsidentin Bärbel Heidebroek. „Sowohl bei Neugenehmigungen als auch bei den Zuschlägen in den Ausschreibungen haben wir im ersten Halbjahr 2024 Rekorde aufgestellt. Vor diesem Hintergrund das Volumen zu kürzen, ist unverständlich“, so Heidebroek weiter.

Im Hinblick auf eine Überbauung von Netzverknüpfungspunkten appelliert der BWE an den Bund, zeitnah klarzustellen, dass eine entsprechende Gesetzesänderung noch in diesem Jahr kommt. „Durch die Überbauung gäbe es nur Gewinner: Sie würde einen zeitlichen Puffer für den Netzausbau schaffen, bietet ein Einsparpotenzial in Milliardenhöhe, würde Redispatch-Kosten verringern und es gleichzeitig ermöglichen, Erneuerbare-Energien-Anlagen im zweistelligen Gigawattbereich in das schon bestehende Netz zu integrieren. Die Zeit drängt”, so die BWE-Präsidentin.

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25.07.2024