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Windenergiemarkt Deutschland: Repowering und Offshore-Windenergie gewinnen im ersten Halbjahr 2024 an Fahrt

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Münster - Der Ausbau der Windenergie im ersten Halbjahr 2024 in Deutschland hat gegenüber dem Vorjahreszeitraum an Dynamik verloren. Das geht aus einer ersten Auswertung von Daten des bei der Bundesnetzagentur (BNetzA) geführten Marktstammdatenregisters durch das Internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) hervor.

Von Januar bis Juni 2024 sind in Deutschland rund 290 neue Windenergieanlagen (On- und Offshore) mit einer Brutto-Leistung von 1.686 Megawatt (MW) in Betrieb gegangen. Während der Wind an Land-Ausbau gegenüber dem Vorjahreszeitraum dabei zurückgegangen ist, zieht der Ausbau der Offshore-Windenergie an. Zudem zeigt sich, dass die Bedeutung des Repowerings von Windenergieanlagen an Bedeutung gewinnt.

Ausbau an Land 19 Prozent unter Vorjahresniveau - NRW führt Bundesländerranking an
Onshore wurden von Januar bis Juni 2024 rund 254 Windturbinen mit einer Leistung (Brutto) von 1.308 MW neu in Betrieb genommen. Bezogen auf die Leistung entspricht das gegenüber dem Vorjahreszeitraum einem Rückgang von 19 Prozent (Jan-Jun 23: 344 Turbinen, 1.615 MW).

Im Bundesländer-Ranking führt zur Jahres-Halbzeit Nordrhein-Westfalen mit rd. 298 MW neuer Windkraftleistung. Knapp dahinter folgt Niedersachsen mit 296 MW auf Rang 2, vor Schleswig-Holstein auf Platz drei (247 MW). Mit deutlichem Abstand rangiert Brandenburg (138 MW) auf Platz vier vor Sachsen-Anhalt (136 MW). Unter den Flächen-Bundesländern sind im ersten Halbjahr 2024 im Saarland und in Thüringen keine neuen Windkraftanlagen in Betrieb gegangen.

Auffällig ist an der Entwicklung im ersten Halbjahr eine deutliche Zunahme des Repowerings. Insgesamt liegt der Rückbau im ersten Halbjahr 2024 bei 281 Windturbinen mit einer Leistung von 379 MW (Jan-Jun 23: 245 WEA, 303 MW). Der hohe Anlagenrückbau führt netto (Bruttozubau abzgl. Rückbau) dazu, dass von Januar bis Juni 2024 insgesamt 27 Anlagen mehr zurückgebaut, als neu in Betrieb genommen wurden. Die Netto-Zubauleistung onshore im ersten Halbjahr 2024 liegt bei rd. 930 MW, das ist ein Rückgang um fast 29 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum (Jan-Jun 23: 1.306 MW).

Offshore-Windenergieausbau zieht weiter an
Gegenüber dem Vorjahreszeitraum hat der Offshore-Windenergie-Ausbau in Deutschland im ersten Halbjahr 2024 wieder an Fahrt gewonnen, insgesamt wurden Offshore 36 Windenergieanlagen mit einer Leistung von 377 MW neu in Betrieb genommen, was bei der Leistung einem Plus von 65 Prozent entspricht (Jan-Jun 23: 24 Anlagen, 229 MW).

Bei den derzeit im Bau befindlichen Offshore-Windparks mit Windturbinen, die bereits in Betrieb sind, handelt es sich um das Projekt Baltic Eagle von Iberdrola in der Ostsee und Gode Wind 3 von Ørsted in der Nordsee. Der Offshore Windpark Baltic Eagle wird aus insgesamt 50 Vestas-Windturbinen (V174-9,5 MW) mit je 9,5 MW Leistung bestehen und nach der Inbetriebnahme über eine Gesamtleistung von 476 MW verfügen. Im Offshore-Windpark Gode Wind 3 werden 23 Windturbinen von Siemens Gamesa mit einer Leistung von 11 MW vom Typ SG 11.0-200 DD errichtet, so dass der Park eine Gesamtleistung von 253 MW aufweisen wird. Die Planungen der Betreiber sehen eine Inbetriebnahme der beiden Offshore-Windprojekte im Jahr 2024 vor.

Neben Gode Wind 3 hat Ørsted auch mit dem Bau des Offshore-Windparks Borkum Riffgrund in der Nordsee begonnen und mit der Installation der ersten Windkraftanlage kürzlich einen wichtigen Meilenstein erreicht.


Hinweis: Die IWR-Datenauswertung des Marktstammdatenregisters bei der BNetzA spiegelt den Stand vom 16.07.2024 wider und stellt eine Momentaufnahme dar. Statistische Änderungen (auch rückwirkend) sind wegen einzelner Nachmeldungen von Anlagen oder Korrekturen zum Anlagenregister durch die BNetzA jederzeit möglich. Die Unschärfen führen nicht zu Änderungen an den Trendaussagen.


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18.07.2024

 



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